Turnfahrt der Frauenriege vom 23./24. August 2014

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„Das Vorarlberger Brandnertal“   Brand – dies tönt im winterlichen Sommer 2014 nach Feuer, Wärme und Sonnenschein…. Diejenigen Turnerinnen, die wohlwissend, dass Namen oft Schall und Rauch sind, warme Jacke und Schirm in den Rucksack packten, waren gut beraten. Autobahnraststätten werden zu heiss geliebten Landkartenpunkten, wenn am frühen Samstag-morgen auf dem Weg ins Vorarlbergische Kaffee und Gipfeli winken. Wir haben beides ausserordentlich genossen – herzlichen Dank, Sonja, für das liebenswerte „Einstecken“ der Rechnung. Sargans, das Ländle, Bludenz – da waren wir noch voll drin in der Geographiestunde, dann aber auf der Bergstrasse hinauf nach Brand, da lernten doch die meistern eine noch unbekannte Gegend kennen. Gut so. In Brand (1005 MüM) steuerte unser Chauffeur, ein echter Profi, direkt einen Parkplatz in der Nähe der Talstation der Dorfbahn an. Ein kurzer Augenblick, und schon hatten wir alle ein Ticket (neu-deutsch) in der Hand. Einen „Fahrschein“, der garantierte, dass wir in den kleinen Gondeln bis Mittelstation Parpfienz und mit der grossen Gondel spektakulär über ein grosses Tobel hinauf auf den Burtschasattel schweben konnten. Entspannt die meisten, etwas angespannt jene, die gerne festen Boden unter den Füssen spüren. Oben angelangt, konnten wir feststellen, dass auch andere Wege zum Ziele führen: keine von uns begehrte am Velorennen, das nach 675 Höhenmetern und unzähligen Kurven unmittelbar vor dem Gasthaus endete, teilzunehmen Neblig und sehr kühl empfing uns der Berg, sonnig hingegen bedienten uns die Angestellten des Restaurants Frööd. Nicht selbstverständlich, mussten sie doch improvisieren, da die für uns angedachten Plätze im Freien in den warmen Innenbereich verlegt werden mussten, wo bereits alles für eine Hochzeit vorbereitet war. Unnötig zu erwähnen, dass nicht nur der Service nett und freundlich war, sondern auch das Gebotene auf den Tellern (wir hatten freie Wahl) Freude und satt machte. Freie Wahl auch bei der Art des Abstiegs. Foto 1

Die einen vertrauten sich wiederum den Bergbahnen an, die anderen nahmen den Weg bis zur Mittelstation unter die Füsse; der kurze, aber heftige Sprutz vom Himmel liess uns nur milde lächeln: Petrus schon wieder „undicht“ Die Sicht auf die umliegenden Berge und die zum Teil knapp versteckten Skilift-Masten liessen uns ahnen, warum die Österreicher skifahren können. Nach einer kurzen Car-Fahrt durch Brand folgten Zimmerbezug und „Freizeitaktivitäten“ im Hotel Schesaplana. Schwimmen im Mini-Pool, Schwitzen in der Sauna, sprudeln im warmen Wasser oder etwas Kühles trinken an der Bar. Letzteres war das Angesagteste, selbst den bekennenden Grossmüttern war nämlich das Gekreische der Kinder im „Wellness“-Bereich zu viel. Ideli, die Idee, den Apéro vor dem Nachtessen zu spendieren, war grossartig. Den Grund dafür, den finden wir aber alle falsch. Du wirst auch nächstes Jahr mit uns auf Reisen gehen – Dein Name steht bereits auf der Anmelde-Liste! Herzlichen Dank trotzdem. Es war eine gemütliche Runde.

Dass an diesem Abend ein Buffet „stattfand“, war auch für die Organisatorinnen eine Überraschung. Eine positive, sicher. Herrlich, silberne Deckel zu „lüpfen“ und in der Warmhaltepfanne die unterschiedlichsten Köstlichkeiten zu entdecken. Und auch hier die sprichwörtlich sonnige Bedienung. Schlummi, Nachtruhe und am Sonntag in aller Frühe ein Rauschen: Regen vom Feinsten. Kann uns Turnerinnen (fast) nicht erschüttern. Leise zuversichtlich begaben wir uns zum Morgenessen und siehe da, schon beim Verladen der Koffer nieselte es nur noch leicht.

Die Fahrt hinauf nach Schattenlagant spannend vom Landschaftsbild her, aber auch, weil wir ja nicht wussten, was uns erwartet. Wieder hiess es umsteigen in eine Gondel, interessanterweise in eine ohne Gegenstück. Wer also hält was? wer bremst wie? Augen zu und durch. Die Lünerseebahn brachte uns sicher ans Ufer des gleichnamigen Sees (1979 MüM), wo uns ein eisiger Wind entgegenschlug und wir die frisch „angzuckerten“ Gipfel bestaunen konnten (mussten).

Foto 2

Petrus wusste aber an diesem Morgen, was sich gehört. Etwas Nebel, aber kein Nass mehr und sogar hie und da ein Stückchen blauer Himmel mit dem dazugehörigen Sonnenstrahl. Wieder teilte sich unsere Riege auf. Die einen umrundeten den See, andere kamen den Umrundern entgegen und wieder andere unternahmen einfach einen kleinen Spaziergang, bevor sie die kalten Hände in der Douglass Hütte (die ein wunderschönes Restaurant ist) aufwärmten. Eine Mungge vor ihrem Loch und Fische im See: wir haben gute Beobachterinnen in unserem Kreis.

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Von den grösseren und kleineren „Touren“ zurück, erwarteten uns in der Douglass Hütte österreichische Spezialitäten. Und einmal mehr zeigte es sich, dass Schweizer der fremden Küche bzw. dem Ungewohnten oft ziemlich kritisch gegenüberstehen. „Unmöglich“ ist nämlich hie und da wirklich eine Spezialität! Die meisten von uns waren jedoch des Lobes voll über die Kochkünste der östlichen Nachbarn, besser hätte ja insbesondere der Apfelstrudel auch nicht sein können. Gondelfahrt in die Tiefe mit Sicht auf die Haarnadelkurven des Wanderwegs; danke, liebe Organisatorinnen, dass Ihr auch für den Abstieg die bequeme Art gewählt habt

Mit dem Car ging’s zurück via Brand auf die Autobahn und via St. Gallen Richtung Winterthur und Zürich. Die Raststätte Thurau war für uns dann wieder so ein wichtiger Punkt auf der Landkarte. Wir genehmigten uns einen letzten braunen Muntermacher oder etwas gegen den Durst.

Wetten, dass keine von uns am Morgen beim Aufstehen gedacht hat, dass wir (insbesondere natürlich unser Chauffeur) die Sonnenbrille noch benötigen würden. Es war aber so, je länger die Reise, desto besser das Wetter.

Eine tolle Turnfahrt ging vor dem Spirgarten zu Ende. Der Turnerklatsch als Dankeschön möge noch lange in den Ohren von Marlies und Kathrin nachklingen.

 

Ein Dankeschön bekommt auch unser Chauffeur. Gut, sicher und nett. Merci.

von Lotti Weber