Am Sonntag, 20. August war es wieder so weit: Die Turnfahrt 2023 stand vor der Tür und wurde bei heissem Wetter angesagt. Da war die versprochene Abkühlung im Sempachersee genau die richtige Aktivität, um dem entgegenzuwirken, dazu jedoch später mehr.
Kurz nach 10 Uhr traf man sich am Bahnhof Altstetten, um die Reise Richtung Kanton Luzern einzuschlagen. Mit dem gemütlichen Zug und nur einmal Umsteigen in Zug tuckerten die S-Bahnen dem Ziel Nottwil entgegen. Da ich mitten auf dem Weg ausserhalb des Kantons Zürich wohne, entschied ich mich das Motorrad in meinen Heimatkanton zu bewegen. Dass ausgerechnet an diesem Sonntag auch noch der Slow-up rund um den Sempachersee die Anfahrt ein wenig ausdehnte, machte auch keinen Unterschied mehr, da ich ohnehin durchgeschwitzt am Bahnhof Nottwil ankam, praktisch zeitgleich mit den Gschpöndli aus Zürich.
Gerade rechtzeitig zum Mittagessen im Restaurant Bahnhöfli … das nicht ganz am Bahnhof ist ;-). Als Turnverein legten wir die Strecke jedoch souverän zurück und kamen in der Gartenbeiz mit grosszügigem Schatten zur Ruhe. Ein wenig wurde noch mit einem Regenschirm (???) optimiert, damit auch niemand geblendet wurde. Erst wurde ein grüner Salat und anschliessend Ghackets und Hörnli mit Apfelmus serviert. Sehr lecker. So gestärkt legten wir den Fussmarsch ins Carribean Village am Bahnhof zurück.
Bunte Holzhäuser und Bars erwarteten uns. Aber nun ging es an die Arbeit. Erst mal legten wir die Kleider ab und machten uns zum Baden im See bereit. Schon das Auftragen der Sonnencreme liess uns bereits alle schwitzen und wir hatten bislang noch nicht mal mit dem Programm gestartet.
Die nächsten Stunden verbrachten wir mit einem Windsurf-Schnupperkurs. Die Instruktoren gaben nach einem kurzen Überblick auch gleich den ersten Auftrag: Die Surfbretter und Segel mussten bereitgelegt werden. In einer langen Polonaise Schlange aus Turner:innen und Brettern wurden diese an das Seeufer transportiert.
Bevor wir dann aber ins Wasser durften, wurden erst noch ein paar praktische Trockenübungen auf einem Windsurfbrett an Land durchgeführt und erklärt. Wie wird ein Segel aufgezogen und was passiert, wenn da bereits der Wind reinbläst? Wie verhält sich das Surfboard mit der Windrichtung? Und wie heissen die einzelnen Bestandteile nochmals … ? Auch das Steuern und Wenden wurden an Land ausführlich besprochen. Da ist es wesentlich einfacher, wenn man sich bislang nicht darauf konzentrieren muss, das Gleichgewicht zu halten, um nicht ins Wasser zu fallen.
Und schliesslich wurden wir in den See entlassen. Die Windsurfboards wurden gewassert und die Segel vom Steg aus auf das Brett gesetzt. So wurden wir angewiesen, das Segel auf dem Board abzulegen und liegend auf den See hinauszupaddeln, entgegen der Windrichtung (wichtig!). In Begleitung der Instruktoren zogen wir zum ersten Mal die Segel auf. Es geschah genau das, was wir an Land bereits besprochen hatten. Das Segel richtete sich mit dem Wind aus und stellte das Surfbrett somit senkrecht zur Windrichtung. Nun konnte das Segel wie eine Tür gedreht werden, um Fahrt aufzunehmen, … wenn man zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Brett stand ;-).
Der See war jedoch eine willkommene Abkühlung und so fiel immer mal wieder jemand ins Wasser. Spontan bekamen wir noch einen vertrauten Instruktor dazu, Flo als erfahrener Windsurfer navigierte geschickt zwischen den Segeln umher und gab ebenfalls wertvolle Tipps mit auf die Fahrt. Später macht er auch als Hydrofoil Surfer (was ist das denn??? Musste ich auch erst mal im Internet suchen) spontan mit einer anwesenden Gruppe einen geübten Eindruck.
Mit ein wenig Übung gelang es uns dann bei leichtem Wind auf dem See zu surfen und nicht allzu weit vom Übungssektor abzutreiben, um dann zum Ende hin geschickt an den Steg zurückzusegeln.
Erschöpft an Land wurden die Windsurfbretter wieder zerlegt und an den ursprünglichen Platz zurückgelegt und so verabschiedeten wir uns bei unseren Lehrern, die uns geschickt durch den Nachmittag navigierten.
Im Carribean Village versorgten wir uns noch kurz mit einer feinen Glace oder sonstigem kühlem Nass, bevor die Reise mit dem Zug zurück angetreten wurde. An dieser Stelle verabschiedete ich mich und mache mich auf zwei Rädern auf den Weg zu meinen Eltern eine Handvoll Dörfer weiter.
Vielen Dank, Aisha, für die reibungslose Organisation, das war ein toller Nachmittag, der vielleicht den einen oder anderen neuen Windsurfer hervorbrachte?
Text: Daniel