SM Einzel 2017, Luzern LU

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Nach der Mannschafts-Schweizermeisterschaft folgte am nächsten Wochenende die Einzel-SM. Nina und Paciane haben sich mächtig ins Zeug gelegt und gezeigt, was sie drauf haben!

Hinweis: Das gesamte Wochenende wurde im Internet in einem Livestream übertragen. Den Link findest du am Ende des Berichtes!

Jeder Wettkampf ist einzigartig – Nina, KD

Nach dem super Resultat mit der Mannschaft war das Ziel im Einzelfinal eine Auszeichnung. In den letzten Jahren hatte ich so oft eine Auszeichnung knapp verpasst und mit der sehr guten Leistung in der Qualifikation, schien das Ziel in Griffweite. Ich bin zuversichtlich und entspannt in den Wettkampf gegangen und habe die Stimmung in der Halle genossen. Als erste Turnerin am Reck war ich sehr zufrieden mit meiner Übung. Leider ich konnte jedoch die Wertungsrichter nicht ganz überzeugen und musste mich mit der Note 9.00 zufriedengeben. Ein solider Start, aber nicht auf Kurs wie ich es erwartet hätte. Eva, meine Betreuerin, hat mich angeschaut und gesagt: „Zeig am Boden was du kannst!“. Und ich habe überzeugt: Note 9.50! An den Ringen konnte ich leider nicht mehr die Glanznote wie in der Qualifikation erturnen, aber mit 9:20 war ich wieder auf Kurs. Vor dem Sprung hat mir Eva nochmals Mut gemacht: „Jetzt erturnst du dir deine Auszeichnung!“. Es gab eine 9.35, was definitiv ein gutes Resultat ist und gleichzeitig eine Verbesserung im Vergleich zur Qualifikation. Trotzdem war ich nicht sicher, ob es für die Auszeichnung reichen würde. Das hat es aber! Ich bin 11. geworden mit nur 0.05 Punkten Abstand zum 10. Rang.

Ich habe wieder einmal gelernt wie anspruchsvoll Geräteturnen sein kann, da man immer an allen vier Geräten antreten muss und jeder Wettkampf einzigartig ist.

Umso zufriedener bin ich über meine erste Auszeichnung und –  wer weiss –  vielleicht reicht es nächstes Jahr sogar in die Top 10.

Träume werden wahr! – Paciane, K7

Auf diesen Tag habe ich das ganze Jahr hingearbeitet. Der Tag der Wahrheit ist gekommen: Der Schweizermeisterschaftsfinal 2017 in Luzern.

Meine Vorfreude war riesig, denn ich durfte den Final in meiner Heimat-Stadt vor vielen Freunden und meiner Familie turnen. Ich wusste, dass alles möglich war. Die Stimmung in der Halle war bei meiner Ankunft bereits am brodeln.

Das Startgerät war Boden, mein Lieblingsgerät, jedoch nicht unbedingt mein Favorit um den Wettkampf zu eröffnen. Seitdem ich weiss, dass es Gerätefinals gibt, ist es mein Traum, eines Tages im Bodenfinal zu stehen. Heute war der Tag gekommen, diesen Traum wahr werden zu lassen. Die Übung ist mir geglückt und ich konnte mit einem guten Gefühl und der Unterstützung des tobenden Publikums ans nächste Gerät wechseln. Der restliche Wettkampf ist mir fehlerfrei gelungen. Mit jedem Gerät war ich motivierter und zielstrebiger. Ich wollte eine gute Rangierung und am Ende des Wettkampfs wusste ich, ich habe gezeigt was ich kann und bin auf gutem Weg. Die Nervosität stieg, je näher die Rangverkündigung rückte. Dann war es soweit. Der Einmarsch mit schreienden und jubelnden Zuschauer. So eine Stimmung hatte ich noch nie erlebt! Erst recht nicht, als ich dann zum Schluss des Tages mir die Silbermedaille umhängen lassen durfte. Ein Gefühlschaos brach in mir aus. Ich konnte es gar nicht glauben! Jedoch war die SM noch nicht ganz vorbei, denn ich hatte mich für das Boden- und Ringfinale qualifiziert.

Am Sonntag begab ich mich zwar ausgeruht, jedoch immer noch völlig überwältigt wieder in die Maihofhalle. Vom vorherigen Tag wusste ich, dass ich mich als 2. Beste am Boden qualifiziert hatte. Somit war mein Ziel klar. Ich wollte noch eine zweite Medaille an diesen Schweizermeisterschaften holen. Das Gerätefinal startete sogleich mit den Ringen. Die Übung verlief gut und ich war sehr zufrieden. Das schwierige war jetzt, die Konzentration zu halten, denn der Boden war das letzte Gerät.

Der Moment der Wahrheit ist gekommen. Alles lag in meiner Hand, den Zuschauern und den Wertungsrichtern zu zeigen, warum genau der Boden mein liebstes Gerät ist.

Standwaage, ohne Wackler geglückt, Bögli auch kein Problem, dann Flic-Spreizüberschlag, ich wusste die Landung muss sitzen und sie tat es auch. Nach meiner Rolle zum Handstand wusste ich, dass war die Übung meines Lebens, nur noch das Durchschwimmen geniessen und meine Darbietung war vollbracht.
Die Rangverkündigung bestätigte dann mein Gefühl. „Auf dem ersten Rang und Gewinnerin der Goldmedaille am Boden ist … Paciane Bo Studer!“. Ich traute meinen Ohren nicht! Mein Traum ist wahr geworden. Ich durfte mir sogar die GOLDENE Medaille umhängen lassen. Die Emotionen überkamen mich, Tränen hatte ich in den Augen, das Gefühl und die Freude als ich die Rosen in die Höhe strecken durfte, war unbeschreiblich.

 

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Paciane, Goldübung am Boden: 1:20:40
Paciane, Silberübung an den Ringen: 25:30