Oder ist es doch eher S wie Sektion? Einige kennen es vielleicht auch unter dem Begriff Vereinsturnen. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen diesen Begriffen und noch wichtiger, was bedeuten sie überhaupt im Allgemeinen?
Sektion oder GK?
Für mich war es zumindest immer ein grosses Rätsel als ich bei den Kleinen (Turnerinnen) war, aber eigentlich ist es gar nicht so wahnsinnig kompliziert: In der Sektion geht es darum, dass man in einer Gruppe von mindestens sechs Personen gemeinsam zu Musik turnt. Dabei kann man entweder zwischen den fünf einzelnen Geräten Ring, Sprung, Reck, Boden oder (Stufen)-Barren (und wie ich während meiner Recherche herausfand anscheinend auch Trampolin und Rhönrad) aussuchen oder man kombiniert zwei dieser Geräte. Diese Kombination zweier Geräte wird dann eben GK, also Gerätekombination genannt. Am häufigsten sieht man wohl die Kombination Sprung-Boden oder Boden-(Stufen)Barren. Genau wie beim Einzelturnen wird von den Wertungsrichtern in Noten zwischen 1 und 10 gewertet, allerdings sind es hier nicht nur zwei, sondern gleich vier Wertungsrichter, die alle auf etwas anderes achten. Die Hauptkriterien für die Bewertung sind Einzelausführung, Synchronität und die Programmgestaltung.
Eine lange Tradition in Altstetten
Wir bieten in unserem Verein bereits seit 1996 die Möglichkeit des Vereinsturnens in der heutigen Form an, davor waren Männer und Frauen noch getrennt aufgetreten wobei die TV Altstetter Männer bereits 1876 ihren ersten Sektionsauftritt am Reck turnten, eine sehr alte Tradition also. Zumindest in den acht Jahren, in denen ich bereits dabei bin, entschieden wir uns immer für die Variante GK, mit einer Kombination aus Boden und Sprung. Hierbei ist es wichtig, dass das was am Sprung passiert, zu dem am Boden passt, was für die Turner*innen eine ziemliche Herausforderung sein kann. Man stelle sich vor, jeder hat eine andere Anlauflänge am Sprung, und auch am Boden turnt nicht jeder die Elemente im selben Tempo. Trotzdem muss auf den exakt selben Schlag, sowohl am Boden als auch am Sprung dasselbe Element, beispielsweise ein Salto, geturnt werden. Damit dies klappt muss man lange trainieren, sich gut aufeinander abstimmen und immerzu zur Musik mitzählen. Wir beginnen mit dem Training meist im Oktober oder November, wenn die Hauptsaison des Einzelturnens vorbei ist und beenden die Saison mit einem Turnfest, welches erfahrungsgemäß im Juli stattfindet. In der drei- bis viermonatigen Trainingspause gilt es dann, das Programm neu- oder umzuschreiben da die Gruppenzusammensetzung und Größe jedes Jahr variieren.
Es ist eine besondere Erfahrung, für einmal nicht auf sich allein gestellt zu sein, sondern gemeinsam mit einem Team den Wettkampf zu bestreiten.
Geräteturnen ist sonst eine Einzel Sportart, daher ist es sehr schön nicht immer nur gegen deine Vereinsfreunde zu turnen, sondern auch mal mit ihnen. Für die Wettkämpfe ist es meist so, dass man gemeinsam anreist, zusammen isst, sich gemeinsam aufwärmt und oft auch miteinander auf dem Wettkampfgelände übernachtet. Dies alles schweißt einem als Gruppe noch mehr zusammen. Kurz vor dem Wettkampf stellen wir dann die Geräte auf und die Trainerin oder der Trainer spornt uns nochmals an mit ein paar motivierenden Worten. Dann werden die Hände aufeinandergelegt und unser Schlachtruf laut gerufen, anschließend geht jede*r auf Position und es kann losgehen.
Genau dieser Zusammenhalt und dieses Teamfeeling ist es auch, was für die meisten turnenden die Sektion ausmacht, so sagt Natalie dazu
Was ich mega cool a de sektion find, isch dass normalerwiis Grätturne tendenziell en Einzelsport isch aber bi de Sektion schafft mer zeme a öppisem und das schweisst eim mega zeme und es isch au eifach immer witzig und cool, mit somene coole Sektionsteam amel am Fritig abig is Wucheend z’starte.
Natalie H.
Auch für Virginia ist es das was es besonders macht
Aso ich find ade Sektion de Zemmehalt mega cool und dass mer im Gegesatz zu de Einzelwettkämpf mal fürs Team en Wettkampf bestrietet. Und natürli au s Fiire denah mitem ganze Verein.
Virginia M.
Für andere ist es vor allem auch das Turnen zur Musik, was es aussergewöhnlich macht:
Ich find d Sektion mega cool wills usnahmswis mal öpis isch wo alli die Gruppe zeme sind und ich find au mega nice dass hald au eifacheri Teili mega Effekt ha chönd mit de Musig und wenns mehreri Lüüt und so mached
Elena M.
Was mir persönlich auch noch sehr an der Sektion gefällt ist, dass wirklich ALLE miteinander turnen können: Von Könner bis Profi, von Klein bis Gross und von jung bis alt und dass wir uns alle supergut miteinander verstehen.
Egal woran die Besonderheit an der Sektion jetzt genau liegt, es ist auf jeden Fall eine Bereicherung für das Geräteturnen und nicht mehr wegzudenken.
Text: Aisha
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