Die Riege 55plus verschlug es Anfang September ins Tessin. Die diesjährige Turnfahrt fand über mehrere Tage statt und wie immer wurde viel erlebt und viel gegessen.
Ursprünglich kam mal die Idee auf, auch einmal eine dreitägige Turnfahrt zu organisieren. Eine Umfrage unter den regelmässigen Teilnehmenden zeigte jedoch, dass nur etwa zwei Drittel dafür waren. Bei der Organisation dieser zweitägigen Turnfahrt ins Tessin habe ich mich somit auf das Wesentliche konzentrieren müssen und deshalb die Wanderungen etwas gekürzt.
Die Anreise mit 22 Turnerinnen und Turnern nach Cardada dauerte gut 3 ½ Stunden. Dank hervorragendem Service unseres Hotels in Losone wurden wir bereits in Locarno von unserem Reisegepäck befreit.
Normalerweise bietet sich von der Plattform in Cardada eine wunderschöne Aussicht über Locarno, schon und den Lago Maggiore. Diesmal reichte es wegen der kühl-nassen-trüben Witterung nur für ein Gruppenfoto (dieses mussten wir noch zusätzlich ein wenig aufhellen). Wir zogen uns danach zügig in die gemütliche Stube des Casa Culmanicchio zurück, wo uns ein wunderbares «kaltes Tessiner-Plättli» auf einem langen Holzbrett serviert wurde.
Ab 15 Uhr war es dann aber Zeit, doch noch etwas für die Bewegung zu tun. Nach der Rückkehr nach Locarno mit Luftseilbahn und Funicolare wanderten wir gemütlich entlang des Seeufers nach Tenero. Sogar die Sonne zeigte sich noch, sodass man doch noch ins Schwitzen kam. Am späten Nachmittag ging es mit Zug und Bus zu unserer Unterkunft in Losone.
Im nahe gelegenen Grotto Raffael wurden wir draussen von einer Turnerin zum Apéro eingeladen. Es wurde dann aber leider zu kühl und wir mussten uns für unsere Polenta mit Brasato/Coniglio in die warme Stube verschieben. Es war dennoch ein gemütlicher (z.T. lauter) Abend und zum Schluss wurde noch mit Gitarre und Handorgel zu Tessiner-Liedern gesungen.
Der Sonntag war dann doch wenigstens so, wie man es im Tessin erwartet. Nach dem Frühstück wanderten wir der Maggia entlang Richtung Ponte Brolla. Ein Abstecher nach Tegna führte uns in den Weinkeller von Marcello Brissoni. Der diplomierte Sommelier ist besonders für seine Merlot-Weine bekannt, welche er seit 1996 selbst herstellt. Zusammen mit interessanten Weininformationen und einem kalten Plättli haben wir nicht weniger als zwölf Flaschen verköstigt. Bevor wir vom Chef und seinem Sohn mit einem Risotto und dem Riserva Marcello verwöhnt wurden, hatten wir Gelegenheit, den Wein auch zu bestellen.
Am frühen Nachmittag ging es mit der Bahn zurück nach Locarno. Es blieb noch Zeit für einen Abstecher zum Lido und einem Apéro auf der Terrasse. Kurz vor 16 Uhr konnten wir unser Gepäck beim Bahnhof wieder entgegennehmen. Für die Rückreise hatten wir einen direkten Extrazug ohne Umsteigen nach Zürich, dafür gab es aber einige ungeplante Halte mitten auf der Strecke. Dennoch konnte die Turnfahrt planmässig in Zürich HB bzw. Altstetten beendet werden.
Nächstes Jahr gibt es voraussichtlich die bekannte Kombi aus Trainingsweekend (Chränzli) und Turnfahrt an einem der zwei letzten Augustweekends.
Text: Jürg B.